Alpakas sind Herdentiere, was eine Einzelhaltung UND die einzelne Haltung in Vergesellschaftung mit anderen Tierrassen prinzipiell ausschließt. Obwohl bei zwei Tieren bereits keine Einzelhaltung mehr vorliegt, ist eine soziale Rangordnung innerhalb dieser Miniherde nicht möglich. Bei drei Tieren besteht keine Gefahr mehr, dass ein Tier das andere so dominiert, dass daraus größere Probleme erwachsen können. Eine Vergesellschaftung von mehreren Alpakas mit anderen Tierrassen ist grundsätzlich nicht problematisch. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Tierrassen kompatibel sind. Hierbei sind einige Dinge zu beachten:

  • Kann eine Tierrasse der anderen physischen Schaden zufügen?
  • Übertragen die Tierrassen gegenseitig Parasiten?
  • Was sind die Futterbedürfnisse beider Tierrasen und lassen sich die auf einer Fläche verwirklichen?

Als ausreichende Weidefläche werden gesetzlich 1000 m2 für zwei erwachsene Tiere und 100 m2 für jedes weitere Tier veranschlagt. Eigene Erfahrungen haben gezeigt, das mehrere kleinere Parzellen für eine mittlere Herde (ca. 40 Tiere) eingerichtet werden sollten, damit die Tiere den Grasbewuchs auch kurz halten und anschließend umgeweidet werden können. Für die o.a. Tierzahl ist eine Parzellengröße von ca. 1 ha ausreichend, bei einer Umweidung nach ca. 3 Monaten. Für Landwirte ist die Großvieheinheit bei extensiver Weidehaltung von Bedeutung. Die GV beträgt, 0,08. Die Jahresproduktion von N (Stickstoff) beträgt ca. 14 kg.

Als Weideland für Alpakas ist prinzipiell jede Art von Wiese geeignet, die auch für andere, in unseren Breiten gehaltene Tiere Verwendung findet. Da für eine feine Faser die Menge der zur Verfügung stehenden Proteine eine erhebliche Rolle spielt, ist magerem Futtergras, ähnlich der Ponyweide, der Vorzug zu geben. Feuchte Stellen sollten mittels einer Drainage trockengelegt werden, um eine Verunreinigung, in besonders schweren Fällen einer Verrottung der Faser vorzubeugen. Als Schwielensohler verursachen Alpakas kaum Trittschäden. Als Weideeinzäunung dient Wildgatter mit einer Höhe von 1,30 bis 1,50 m Höhe. Den Tieren sollte ein Unterstand, am besten aus Holz, als Wind- und Wetterschutz zur Verfügung stehen.

Bei der Stallhaltung ist der Laufstall dem Boxenstall vorzuziehen. Bei einem geschlossenen Stall beträgt die Mindestgröße 2 m2/Tier. Es sollten auch einzelne Boxen (Krankheit, Geburt) von 6-10 m2 eingerichtet werden. Eine zugfreie Belüftung und ausreichende Helligkeit sind unabdingbar. Ebenso der tägliche Weidegang. Hauptfuttermittel ist Gras, Heu im Winter, Mineralmischung  speziell für Alpakas und für tragende und laktierende Stuten etwas Kraftfutter. Frisches Wasser sollte immer und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Pflegemaßnahmen beinhalten das Schneiden der Klauen und der Zähne. Eine jährliche Impfung (Covexin 8 o.ä.) ggf. regional bedingte Schutzimpfungen, wie gegen Tollwut und drei bis vier Wurmkuren, je nach Bedarf, werden verabreicht.

Die Schur erfolgt gewöhnlich im Frühjahr, wobei das Suri auch mal nur jedes zweite Jahr geschoren werden kann, aber der Bauch muss jedes Jahr geschoren werden, da sonst leicht die Gefahr der Überhitzung (Hitzschlag) im Sommer entstehen kann. Die Schur ist somit nicht nur Ernte, sondern auch eine dringend erforderliche Pflegemaßnahme.

Alpakas sind relativ unempfindlich gegen heimische Tierinfektionskrankheiten. Eine Infektion mit MKS ist zwar nicht auszuschließen, verläuft aber sehr leicht. Eine Feldstudie hat gezeigt, dass Alpakas als Überträger von MKS weitestgehend auszuschließen sind. Eine Anerkennung dieser Tatsache steht aber noch aus, so dass Alpakas vorerst weiter unter die allgemeine Regelung zur Vorsorge und Schutz gegen Tierseuchen fallen.

Weidegang

ist unerlässlich für Alpakas

Alpaka Laufstall

aufgestallt für die Nacht

Offenstall Alpakas

ohne festen Stallboden

Offenstall

mit Betonboden und Hippodung

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